Montag, 24. März 2014

Crewshirt voraus! Mannschaftsklamotten-Design bei Get on Board!


Hey Leute,

heute geht es um ein Thema, zu dem es mir spontan in den Sinn kam was zu schreiben. Der eine oder andere, der schon Törns mit einer Crew aus bekannten Gesichtern mitgefahren ist, kennt es vielleicht: Das Crew-Shirt!


Möchte der Skipper eins? Will die Crew eins? Ist jeder der Crew bereit, dafür die entsprechenden Kosten zu tragen? Wo bekommt man eins her? Weiß die Crew überhaupt, was ein Crewshirt ist? Selbst designen oder eins von der Stange? Fragen über Fragen. Meine Fragenlitanei suggeriert, dass es eine mittelhohe Wissenschaft ist, so ein olles Crewshirt auf die Beine zu stellen. Das ist es ja gar nicht, oder vielleicht doch? Naja, es kann schon ein bissl zur Wissenschaft werden, wenn man ein individuelles Shirt im Sinn hat und das auch noch nach was aussehen soll. Man muss sich um Motive kümmern, diese normalerweise auch noch in irgendeiner Weise bearbeiten, sich vielleicht sogar ein Törn-Motto ausdenken, das auf dem Shirt samt Motiv zur Geltung kommen soll. Soll das Ganze eher amüsant designt sein, mit Selbstironie oder eher semi-professionell. Hier gilt es auch, darauf zu achten wie der Skipper so drauf ist (sofern man ihn kennt und er nicht samt Yacht gechartert ist). Seid ihr mit einem "Ultraprofi" als Skipper am Start, findet der ein etwas selbstironisches Shirt höchstwahrscheinlich unlustig. Ist dann ganz schön kacke, wenn das Ding schon fertig gedruckt ist. Es gilt also auch durchaus auch ein bissl Feingefühl an den Tag zu legen, um niemanden mit dem Shirt vor den Kopf zu stoßen. Nicht nur dem Skipper nicht, sondern auch dem Rest der Crew nicht. Wenn man die Leute kennt und bestenfalls mit ihnen befreundet ist, kann man das aber meist ganz gut einschätzen und oft hilft es auch mal einen Mitsegler eures Vertrauens der Crew um Rat zu fragen. Auch dem Skipper das Motiv und Motto mal unter die Nase zu halten kann von Vorteil sein, aber ebenso auch von Nachteil, wenn es einer von der "Profi-Fraktion" ist, der es ganz genau nimmt wenn er auf nem Kutter der Macker ist. Ich hoffe, ich gehöre mal nicht zu dieser Sorte, falls ich anfange derartige Allüren zu zeigen, holt mich bitte wieder auf den Boden zurück.

Hat man die Aufgabe ein Motto und/oder Motiv zu entwickeln gemeistert, stellt sich noch die Frage, wo soll das Zeug drauf gedruckt werden? Auf ein T-Shirt? Auf ein Polo-Shirt? Auf nen Pulli? Nen Rolli? Auch Basecaps sind ne nette Idee. Welche Farbe und Qualität? Druckt man den Kram selbst aus und bügelt es auf oder lässt man das im Shirt-Printshop machen? Je nachdem, was einem als Motiv bzw. als Shirtdesign im Kopf herumspukt, ist die Geschichte mehr oder minder einfach umzusetzen. Christian und ich haben nun schon bereits drei Crewshirts zusammen entwickelt und designt. Bislang kamen wir mit Powerpoint 2007 in der Professionell Edition und dessen Möglichkeiten ganz gut zu Rande. Aber mit jedem Törn steigt auch etwas der Anspruch an das Shirt und zudem ist nicht jede Idee für ein Motto und Motiv, die sich einem in der Rübe festgesetzt hat, gleich leicht umzusetzen.

Für das Crewshirt für das anstehende Skippertraining befasste ich mich unter anderem sogar mit Photoshop. Das klingt jetzt als wenn ich´s brutal drauf hätte, letztlich ging es aber nur darum Bereiche des Motivs zu entfernen, was so genau mit Powerpoint halt nun mal nicht möglich ist. Mit Paint geht’s glaube ich auch, ist aber wesentlich umständlicher.

Natürlich kann man sich´s auch leicht machen. Gebt ihr auf Google „Segelshirt“ ein kommen sofort fünf Ergebnisse von Shirtshops hoch, in denen ihr euch fertig designte 08/15 Segelshirts bestellen könnt. Zugegebenermaßen sind da auch ganz gute Ansätze dabei, allerdings sind das meistens dann Abwandlungen bekannter Mottos oder halt völlig generische Motive wie die Silhouette eines Segelbootes umgeben von Wellen. Gähn. Teilweise kann man sich auch aus von vorangegangenen Segelshirtdesignern hochgeladenen Motiven selbst was zusammenbasteln und dann bestellen. Damit kann man sich befassen und dann entscheiden, ob das das richtige für einen ist oder nicht. Zumindest für Segler, die entweder keinen Bock haben, ein entsprechendes Maß an Aufwand zu betreiben oder technisch am Rechner nicht so versiert sind, stellt diese Weise eine Option dar, ein Crewshirt an den Start zu bringen und nicht darauf verzichten zu müssen.

Warum macht man sich eigentlich den ganzen Aufwand und gibt auch noch Geld dafür aus? Je nach Design und auserwähltem Shirt kommen da schon mal gerne Kosten von 40€ bis 50€ pro Shirt zusammen, sofern man sich keins im Shop zusammengeschustert hat, und nicht jedes Crewmitglied ist bereit, so viel für etwas auszugeben das man nur eine Woche lang tragen kann und es anschließend im Schrank verschwindet, bestenfalls noch daheim oder beim nächsten Törn getragen werden kann? Das „Warum“ ist schwer zu erklären, aber leuchtet jedem sofort ein der ein entsprechendes Crew-Erlebnis hatte.

Für mich zumindest gehört ein Crewshirt irgendwie dazu. Bei meinem ersten Mitsegeln auf einer Fahrtenyacht war ein Crew-Shirt am Start. Das hatte damals Sven designt und damit zugegebenermaßen keinen riesen Aufwand betrieben. Das Shirt war simpel, hatte aber Charme. Das Sven hier einfach und unaufgefordert die Initiative ergriffen hat, rechnen wir ihm heute noch hoch an. Als ich es in den Händen hielt und wir es an Bord alle trugen und uns begutachteten, war das ein verdammt cooles Gefühl. Und genau darum geht es hauptsächlich. Man ist eine Crew, man segelt zusammen, fährt Manöver zusammen, man verbringt eine Woche zusammen auf engstem Raum, man muss sich miteinander arrangieren, man kocht zusammen, wäscht zusammen ab und so weiter und so weiter. Und wenn dabei das Crewshirt getragen wird, fördert das das Gemeinschaftsgefühl mehr als man denkt. Auch kleinere Manöver, sei es nur eine Wende, Halse, simples  Anluven oder Abfallen und entsprechendes Anpassen der Segelstellung oder Reffen, werden dadurch für alle Mitsegler aufregender und lassen ein starkes Gefühl für das Miteinander entstehen. Und wenn alle mit Crewshirt an Deck stehen und einen sauberen Anleger in der voll belegten Marina samt Hafenkino gefahren wird, dann ist das schon ein geiles Gefühl und macht außerdem für alle Hafenkino-Besucher ein bissl was her. Nach dem eleganten Anleger kann man selbst das Hafenkino bei einem Bierchen gemütlich von der Plicht aus genießen und über die Manöver der anderen ankommenden Crews fachsimpeln und sich gegenseitig zusprechen, dass man das vorhin aber besser hingekriegt hat ;-). Übrigens gehört es zur guten Seemannschaft, einlaufenden Schiffen Hilfe vom Steg aus anzubieten bzw. unaufgefordert zu helfen und das sieht im Crewshirt natürlich auch nicht schlecht aus ;-).

Seit meinen Erlebnissen des ersten Törns in Verbindung mit einem Crewshirt freue ich mich immer wenn wir mit einem Crewshirt an den Start gehen und bislang können Christian und ich mit unseren Kreationen durchaus zufrieden sein, fanden sie doch guten Anklang bei Skipper und Mannschaft.
Designt man die Shirts selbst, kann auch der Entstehungsprozess selbst aufregend sein ;-) Meist sind wir eine ganze Weile ratlos was Motto und Motive angeht und hirnen bis die Ohren rauchen. Meistens kommt dann die Erleuchtung ganz unverhofft und ab dann geht es Schlag auf Schlag.

Fest vorgenommen haben Christian und ich uns allerdings für unseren ersten eigenen Törn kein Crewshirt selbst zu designen, das möchten wir der Mannschaft überlassen und sind gespannt was dabei rauskommt ;-). Vielleicht möchten wir es sogar erst in den Händen halten und anziehen wenn wir an Deck der Yacht stehen und der Törn vor uns liegt.

Jetzt da ich so viel über die Shirts geplappert habe, sollt ihr sie natürlich auch zu sehen bekommen.

We proudly present:

Unser erstes Shirt, designed by Sven (himself im Ausguck):



Das erste von Christian und mir designte Shirt für den Kroatien-Törn 2013:



Das Shirt für den Praxistörn in der Ostsee 2013:




Und zu guter Letzt der Crew-Pulli für das kommende Skippertraining Anfang April 2014:



Ich hoffe der Post hat euch gefallen. Wie immer freue ich mich über Anregungen, Fragen und Kommentare.

Euer Markus

1 Kommentar:

  1. ...auch wir haben Crewshirts etc, legen aber Wert auf gute Qualität und das die Shirts auch länger getragen werden können, d.h. ohne das Jahr und Schiffsnamen etc.
    Das beste was wir gemacht haben war die Crewtasse - jeder seine mit Namen, da weiß man sofort wer die wieder auf dem Kartentisch abgestellt hat ;-)

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