Freitag, 5. Dezember 2014

Get on Board hinter der Linse - Equipment-Test für die VIRB Elite von Garmin - Teil 3 - Die Adapterteile


Hallo Leute,

in Teil 3 nehme ich die Adapterteile für das Equipment der Garmin VIRB Elite unter die Lupe und berichte von meinen Erfahrungen damit.


Mit Adaptern meine ich die kleinen Puzzleteile im Leben eines Action-Filmers. Also keine Bauteile wie Fahrradlenker-Adapter oder so nen Kram. Sowas sehe ich als eigenständige Halterung an. Nein, ich meine die kleinen Teile mit denen man die Cam im Winkel oder in einer weiteren Achse neigen oder schwenken kann.





Die Teile sind aus einem gängigen und durchaus hochwertigen Kunststoff gefertigt und machen einen robusten Eindruck. Sie können logischerweise miteinander kombiniert werden und so kann man sich durchaus ansehnliche Konstrukte zusammenschustern. An den Punkten an denen die Adapter ineinander greifen sind sie mit im Kunststoff eingeformten Zahnkränzen versehen, die beim Festziehen der Befestigungsschraube in einander greifen, und so den eingestellten Winkel zuverlässig fixieren. Hier könnte sich GoPro mal eine Scheibe abschneiden. Dort hat man nämlich das simple Scharnierprinzip ohne zahnkranz umgesetzt und so muss ich die Stellschraube so fest zuknallen, dass ich sie kaum wieder lösen kann, um zu verhindern das die Cam bei Krafteinwirkung in ihrem Winkel ungewollt verstellt wird. Mir ist das trotz ochsenmäßig angezogener Feststellschraube bei nem 10 Meter Sprung und einer Felsrutsche ins Wasser beim Canyoning passiert. Sehr ärgerlich! Die Rastung des Zahnkranzes ist recht fein und hilft auch gut beim Wiederfinden einer vorherigen Winkelstellung.

Was ich beim Haltekonzept der VIRB allerdings nicht prickelnd finde ist, was ich bereits in Teil 1 erwähnte. Man kann die Cam aufgrund ihrer Gehäusegeometrie und der Geometrie des Kameraträgers nicht mit nur einem Adapterteil in einem 90° Winkel montieren.  


Kameraträger:





Simples Beispiel: Ich möchte die Cam an die Wand pappen und sie soll in horizontaler Ebene filmen also in einem 90° Winkel zur Wand. Das geht net! Okay, baut man halt noch einen Adapter dazwischen…oh geht immer noch net…und noch einen Adapter dazwischen? Hmm…ja, technisch möglich…und dann schafft man auch die 90°, vermutlich jedenfalls, ich hatte nämlich nicht genügend Adapter auf Vorrat um das zu testen. Was aber klar ist, ist das das alles andere als eine zufriedenstellende Lösung ist! Man bekommt ja durch diese Adapter-Bastelei einen weit auskragenden Arm auf dem die Cam sitzt. Wenn das Ding nur unbewegt an einer Wand kleben würde, würde ich das noch als Okay bezeichnen. Aber nicht bei einer Anwendung in Action. Dann schaukelt, wackelt und vibriert diese Konstruktion nämlich wie ein Kuhschwanz im Mückenschwarm und die Aufnahmen sind vermutlich überhaupt nicht zu gebrauchen. Mit der GoPro ist das übrigens überhaupt kein Problem! 


Entsprechend von der GoPro und ihrem Adaptersystem verwöhnt, wurde ich ganz schön stutzig als ich von diesem unschönen Sachverhalt überrascht wurde.


Ich wollte an der Nordsee Lenkdrachen steigen lassen und die Cam eben mit rauf schicken. Dazu hatte ich mir eine Kameraträger-Konstruktion aus einem leichten Küchenbrettchen gebastelt in das ich Löcher popelte, ein Klebepad draufgeklebt hab und das dann samt Cam mit Kabelbindern am Gestänge des Drachens befestigte. 

Die Cam sollte dabei senkrecht von dem Brettchen wegfilmen. Wie gesagt kam ich nicht mal in die Nähe der 90°. Und grade an einer ohnehin schon instabilen Installation kann ich es dann nicht brauchen noch 25 Adapter aneinander puzzeln zu müssen um den gewünschten Winkel zu erreichen. Ich konnte also nur, ausgehend von der Drachenebene, im zulässigen Winkelspielraum des Gelenks vom Garmin-Kameraträger und Adapter filmen. 


Letztlich war es dann Wurscht, ich hatte nämlich nicht genug Wind um das Geraffel in die Luft zu kriegen. Die VIRB ist nämlich auch kein Leichtgewicht und um ein Vielfaches schwerer als die GoPro. Fairerweise muss ich aber zugeben, dass das Gewicht der VIRB nicht das Problem war. Es herrschte so wenig Wind das der Drachen samt Cam nur ein paar Sekunden in der Luft blieb und selbst ohne Cam konnte ich den Drachen für vielleicht eine Minute in der Luft halten bevor er unschön landete. Hier kann ich aber lobend nochmal die Zahnkränze an den Adaptern hervorheben. Die Cam verstellte sich im Winkel nicht die Bohne als sie mit dem Drachen auf den Strand krachte. Und auch die Linse der Cam soll hier lobende Worte finden, denn obwohl die Linse sehr direkten und intensiven Kontakt mit dem Sand des Strandes hatte, als sie reinkrachte, ist keine Spur von Kratzern zu sehen. Auch die Cam selbst hat das problemlos überstanden und es gibt an dieser Stelle auch keine Störung im Bild beim Aufzeichnen.




Die Klebepads mit Schraubadaption für die Cam sind wie bei GoPro mit 3M Klebeflächen versehen und halten dementsprechend wie der Teufel. Auch sie gibt es mit ebener Unterseite als auf konkav geformt für Helm-Oberflächen.



Kurzes Fazit zu den Adapterteilen:



Hochwertig, robust. Sehr löblich sind die feinen Zahnkränze an den Drehpunkten die ein ungewolltes Verdrehen unter Einwirkung von Kräften, zum Beispiel beim Sprung ins Wasser aus großer Höhe oder simples Anstoßen, zuverlässig verhindern. Probleme ergeben sich, möchte man die Cam im 90° Winkel zu einer Ebene montieren.

Beim Kameraträger selbst, auf dem die VIRB schnell und bequem mit einer Schnellverriegelung befestigt wird, zeigen sich nach mehrmaligem Kontakt mit Sand und Salzwasser gewisse Funktions-Einschränkungen. 


Die seitlichen Knöpfe an der Verriegelung springen normalerweise unter Federdruck wieder in ihre Ausgangsposition zurück und verriegeln dadurch die Cam. Mittlerweile flutscht das aber nicht mehr so in der Mechanik. 


Das Salz des Meerwassers und die Sand-/ Staubpartikel vom Strand sind eingedrungen und hemmen die Mechanik etwas. Noch funktioniert das Ganze, aber man muss drauf achten das die Cam auch wirklich fest mit dem Kameraträger verbunden ist und die Verriegelung gegriffen hat. 


Ich könnte mal versuchen das Teil unter fließendem Wasser auszuspülen...Falls das was bringt, werde ich es euch in einem kurzen Update wissen lassen oder fragt mich im Zweifelsfall einfach nochmal danach im Kommentarbereich.


Also bis dahin, bleibt mir treu. Ich freue mich über Kommentare, Anregungen, Tipps und eigene Erfahrungen.

Hier noch ein Video mit der VIRB in dem der "Dracheneinsatz" zu sehen ist:





Und hier das Canyoning-Video mit der GoPro in dem aufmerksame Beobachter sofort merken wenn sich der Cam-Winkel ungewollt verstellt weil bei der GoPro die Zahnkränze an den Verbindungsstellen fehlen:





Euer Markus

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